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AutorenbildWolfgang Hackenberg

Hoffnung!


Wir hoffen. Alle. Jeden Tag. Meine Mandanten kommen in der Hoffnung zu mir, dass ich Ihnen zu Ihrem Recht verhelfe und ihre Interessen vertrete. Und doch macht sich kaum einer Gedanken darüber, wie wichtig Hoffnung für uns Menschen ist und was wirklich dahinter steckt.

Hoffnung ist eine innere Haltung. Und wer mich kennt, der weiß, wie wichtig mir die innere Haltung eines Menschen ist. Sie ist Ursache und Lösung all unserere Probleme, Sorgen und Nöte. Die Hoffnung ist eine zuversichtliche innere Haltung. Es ist die positive Erwartungshaltung, dass etwas, was wir uns so sehr wünschen, in der Zukunft eintreten wird. Und auch wenn wir gerade keine Gewissheit darüber haben, ob das, was wir uns wünschen, auch wirklich eintreten wird, so gibt uns die Hoffnung doch die Kraft, alles zu ertragen und durchzuhalten.

Diese Kraftquelle hat aber 3 Feinde: Angst, Sorge und Zweifel. Gewinnen sie die Oberhand, so wird aus Hoffnung Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Resignation oder Depression. Und jeder von uns kennt diese Zustände. Keine Hoffnung mehr zu haben, dass etwas wieder kommt, was man verloren hat. Verzweifelt zu sein, weil man glaubt, es geht ohne einen bestimmten Zustand nicht mehr weiter oder aufzugeben und sich als Looser mit den Dingen abzufinden. Die Folge: Wir werden nicht nur psychisch, sondern auch physisch krank. Vor allem unser Verdauungssystem und unser Herz nehmen uns diese Dinge ziemlich übel und quittieren das mit Entzündungen, Geschwüren und massiven Störungen der Funktion.

Aber: Hoffnung, Angst, Zweifel, Sorge, Glaube. All diesen Zuständen ist gemein, dass sie irreal sind. Es sind fiktive Szenarien, die unser Hirn durchspielt und entweder mit einem in der Wirkung positiven oder negativen Bio-Chemie-Cocktail quittiert. Wir fühlen uns dann entweder so richtig gut und sind voller Tatendrang oder wir sind niedergeschlagen, müde und frustriert.

Wir selbst sind also für diesen Zustand verantwortlich. Wir haben es selbst in der Hand, ob wir positiv hoffend, kraftvoll und zuversichtlich durchs Leben gehen oder uns unserem vermeintlichen Schicksal ergeben und uns in die Opferrolle begeben.

Ich weiß, das hört sich alles wieder so esoterisch an. "Psycho-Schmarrn" hat mal ein Teilnehmer eines Seminars zu mir gesagt. Wie ihr das bezeichnet, das ist vergleichsweise egal. Wer es ausprobiert, so wie ich, der weiß, dass es funktioniert. Im Guten wie im Schlechten. Es liegt an euch selbst.

Probiert es einfach aus. Schreibt euch doch mal auf, worauf ihr hofft. Denkt ganz intensiv an den Eintritt dieses Geschehens und notiert dann, was ihr dabei fühlt. Messt euren Puls, schaut eure Pupillen an, achtet auf eure Herzfrequenz. Vielleicht schmeckt oder riecht ihr sogar etwas. Einige Tage später macht ihr dasselbe mit Ängsten oder Zweifeln. Dann vergleicht die Aufschriebe und überlegt euch, was ihr jeweils für den einen und den anderen Zustand aktiv getan habt. Arbeitet daran, eure Hoffnungen zu formulieren und alles zu tun, dass dieser ersehnte Zustand eintreten möge. Was tun, wenn dieser Zustand nicht eintritt? Nun, machen Dinge brauchen einfach Zeit. Manche Dinge brauchen Jahre und manches wird vielleicht nie eintreten. Wenn ihr aber die Hoffnung aufgebt, dann ist es sicher, dass der Zustand nicht eintreten wird. Lasst es nicht so weit kommen. Gebt die Hoffnung nie auf. Nutzt die Kraft.

Übrigens: Meine "hoffenden" Mandanten haben da eine etwas andere Situation. Sie kommen mit einem historischen, also einem "wirklichen" Sachverhalt zu mir. Die Geschichte ist insoweit schon geschrieben. Es geht hier nur noch darum, die Folgen zu gestalten. Insoweit müssen sich auch die Mandanten fragen lassen, welchen Beitrag sie denn geleistet haben, um die Hoffnung wenigstens ein bisschen realistisch erscheinen zu lassen. Wer kein Recht hat, darf sich nicht wundern, wenn er keines bekommt. Wer sich schändlich benommen hat, darf nicht darauf hoffen, dass darüber hinweggesehen wird. Freilich darf er darauf hoffen, dass man ihm verzeiht. Und ich tue stets alles, dass meine Mandanten sich wohl und gut aufgehoben fühlen, auch wenn sie nicht im Recht sind.

Seid euch also immer gewiss, dass ihr nicht nur für die innnere Haltung verantwortlich seid, sondern auch für die Handlungen, die aus ihr resultieren!!

Ein mir sehr nahestehender Mensch fragt mich regelmäßig, ob meiner Hoffnung, die nur sie kennt: "Mensch, Wolfgang, wo nimmst Du nur die Kraft her, so zu hoffen?". Die Antwort ist doch ganz einfach: Ich brauche keine Kraft, um zu hoffen. Es ist die Hoffnung, die mir Kraft gibt.

So, nun ist ja bald Ostern. Und es gibt so viele Menschen, die hoffen. Unter anderem Kinder, die darauf hoffen, morgen wieder etwas zu essen zu bekommen. Ich weiß, wir können nicht das ganze Leid auf dieser Welt lindern. Und wir haben vor der eigenen Haustür genug Kinderarmut und müssen nicht immer nur in die Dritte Welt schauen. Aber trotzdem: Glaube, Liebe, Hoffnung. Das sind die 3 großen christlichen Tugenden. Wenn ihr der Meinung seid, dass es euch gut geht, dann helft doch jetzt mit einer kleinen Geste anderen Menschen, ihre Hoffnungen zu erfüllen. Kauft Ostereier bei den Pfadfindern, geht mal im Altenpflegeheim vorbei, spendet ans Tierheim, schaut mal wieder nach euren Nachbarn. Wer es digital und einfach haben möchte, der nutzt https://sharethemeal.org/de/ und gibt einem Kind etwas zu essen.

Ich hoffe, ihr habt ein frohes und erholsames Osterfest! Ich wünsch es euch jedenfalls!

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